Dieses Mal machten wir uns über Korfu und Südalbanien auf den Weg zu unserem ersten Arbeitsort Fushe-Arrez. Mit DAIKA zum ersten Mal unterwegs war Frau Dr. Ulla Kloer, Augenärztin und Orthoptistin in Hagen.

Am 3. Oktober folgten wir einer Einladung des deutschen Botschafters in die Oper Tirana, wo anlässlich des deutschen Nationalfeiertags ein Festakt stattfand.

Fushe-Arrez

Nach Fushe-Arrez kamen wir nun schon zum 4. Mal. Doch in diesen Tagen wartete eine besondere Herausforderung auf uns: im örtlichen Krankenhaus, das nahezu leer steht, wurde uns ein Zimmer zur Verfügung gestellt, um ein Augenuntersuchungszimmer einzurichten. Anfang September schickten wir kostenlose, gebrauchte Geräte mit einem Hilfstransport nach Fushe-Arrez. Nun war die Spannung groß, ob wir die Geräte zur Funktionstüchtigkeit bringen konnten, und das, während die Patienten schon ungeduldig die Türen eindrückten. Doch durch die engagierte Mithilfe von Schwester Martina, die gelernte Elektrikerin ist, sowie einem Handwerker von Fushe-Arrez, der kurzerhand einen Trafo wickelte, waren alle Geräte (Autorefraktometer, Spaltlampe, Sehzeichenprojektor, Scheitelbrechwertmesser) nach wenigen Stunden einsatzbereit. An 2 Tagen konnten wir ca. 300 Patienten untersuchen, einige zum ersten Mal, andere kamen zur Kontrolle. Der ortsansässige Allgemeinarzt Dr. Nikollin hat uns gebeten, auch ältere Patienten (z.B. mit Diabetes) zu untersuchen.

Für die Bürger von Fushe-Arrez ist die Augenambulanz vor Ort eine große Hilfe, denn der nächste Augenarzt ist drei Fahrtstunden entfernt. Dr. Artan Hibraj wird auch in unserer Abwesenheit gelegentlich Sprechstunden anbieten.

  

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Kruja

Eigentlich war als zweite Station Prizren im Kosovo geplant. Doch leider gelang es unserer Anlaufstelle Caritas Kosova nicht, einen Augenarzt vor Ort zu finden, der an einer Zusammenarbeit interessiert wäre bzw. dessen Praxis wir für die Brillenversorgung nutzen könnten. Ein Screening ohne Versorgung macht keinen Sinn! So haben wir uns entschieden, für zwei Tage nach Kruja zu fahren um dort Präsenz zu zeigen und zwei Screenings durchzuführen. In Kruja ist die Brillenversorgung durch Dr. Artan Hibraj gesichert. 

Planë

Unser albanischer Mitarbeiter Dritan Nikolli stellte im Voraus den Kontakt zu drei Klöstern im Raum Lezha her, die sich um sehr arme Kinder kümmern. Das Verhalten der Schwestern uns gegenüber war äußerst gastfreundlich und zuvorkommend.

   

In Planë übernachteten wir 2 Nächte und erhielten Schlafplatz und Mahlzeiten umsonst. Die Institution beinhaltet eine Schule, in der Kinder mit und ohne Gehörprobleme gemeinsam unterrichtet werden. Die Kinder mit Gehörproblemen leben hier im Internat, sie kommen oft von weit her.
Zusammen mit ihnen bedruckten wir Stoffsäckchen, die – befüllt mit albanischen Erzeugnissen – am 28.11. zu Gunsten von DAIKA verkauft werden.    

Aufgrund der hohen Wertschätzung unserer Arbeit und der Notwendigkeit der Hilfe planen wir in dieser Region eine weitere Augenambulanz.

Balldren, Torovice

In Balldren fanden wir unter den vielen Kindergartenkindern kaum auffällige. Als Dankeschön erhielten wir zum Mittag ein wahres Festessen!

Anschließend wurden wir von einer Schwester aus dem Kloster in Torovice abgeholt und konnten uns ein Bild von der äußerst maroden Straße machen. Das Tal zählt zu den ärmsten Regionen Albaniens, sobald die Familien einigermaßen über die Runden kommen ziehen sie weiter in Richtung Stadt und neue, ärmere Familien kommen nach.

Shkodra

An insgesamt vier Tagen kümmerten wir uns dieses Mal vor allem um die Kinder aus der Bergregion um Lepushe, wo wir im Mai Kinder mit Problemen ausfindig gemacht hatten. Da die Region sehr arm ist, hat DAIKA für fast alle Kinder die Kosten der Gläser übernommen (die Gestelle sind gespendet), sodass wir wir auf 30 zu bezahlende Brillen mit einem Kostenumfang von ca. 1300 € kamen.

Desweiteren untersuchten wir Kinder, deren Familien vom Kanun betroffen sind und von der Organisation „Operazione Colomba“ betreut werden.

Auch regelmäßige Brillenkontrollen sind sehr wichtig und viele Eltern folgen der Aufforderung.
Im Frühjahr 2015 fiel Denisa mit einer schwachen Sehkraft von nur 0,1 rechts und 0,3 links auf. Bei einer Kontrolle konnten wir nun eine starke Verbesserung der Sehkraft festestellen (rechts: 0,8 und links 0,7 mit Brille). Bravo!

Auch wenn wir am Ende dieses Einsatzes ziemlich erschöpft waren, planen wir schon wieder für das nächste Jahr. Wir danken allen, die uns durch Geld- oder Gerätespenden  unterstützen und dadurch helfen, unseren europäischen Nachbarn Hoffnung und Perspektive im eigenen Land zu geben. 

     

Denisa

 

 

Unsere bisherigen Einsatzorte in Nordalbanien/Kosovo

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